Nach einem leckeren Frühstück machen wir uns nicht so spät auf zu unserer nächsten Lodge und hoffen, dass wir es diesmal besser antreffen. Der neue Besitzer erzählt uns, dass die einiges an Renovierungsarbeiten vorhaben und wir wünschen ihm viel Erfolg. Die Renovierung ist dringend notwendig, die Lage ist toll und das Essen lecker.

Die Fahrt von Divundu nach Kongola, knapp 230 Kilometer auf Teerstraße verläuft zunächst ziemlich unspektakulär. Es geht immer geradeaus und ich fange an Reiseführer zu lesen. Der Highway führt mitten durch den Bwabwata Nationalpark und ich lese Frank gerade vor, dass hier auch Elefanten vorkommen, da steht schon eine Gruppe am Straßenrand.

Und es gibt auch die passenden Schilder dazu.

Wir tanken in Kongola und wollen im gegenüberliegenden Shop Mashi Crafts Shop ein paar Souvenirs kaufen, aber leider werden keine Kreditkarten akzeptiert und die Geldmaschine an der Tankstelle gegenüber hat entweder Feiertag oder ist leer.  So ein Pech aber auch. Dann rufen wir, wie in unseren Tourguide beschrieben, die Lodge an und kündigen unsere Ankunft an. Ich bin etwas irritiert, weil mir die nette Dame am Telefon erklärt, dass wir noch circa 45 Minuten zu fahren haben und in unserem Tourguide stehen knapp 15 Kilometer vermerkt, aber hier in Afrika weiß man ja nie, wie die Straßenverhältnisse sind. Während ich mich noch wundere, ruft uns die nette Dame zurück und klärt das Missverständnis auf. Es gibt zwei Lodges und unsere ist nur 15 Kilometer entfernt und sie schickt uns das Boot zum Übersetzen.  Wir fahren die Straße weiter und finden auch die Abzweigung, komischerweise ist nirgends der Name der Lodge vermerkt, wie sonst üblich. Wir fahren die Sandpiste die 3 Kilometer und fragen uns, ob wir wirklich auf dem richtigen Weg sind. Aufgrund des hohen Grases ist der Fluss nicht zu sehen. Nach einer letzten Biegung sehen wir dann bereits das Boot, welches auf uns wartet. Wir stellen unser Auto ab und fahren ein paar Minuten bis zu unserer Lodge.

Wir sind die einzigen Gäste und haben die ganz Insel für uns alleine, von den Hotelangestellten abgesehen. Wir genießen Kaffee und Kuchen mit Aussicht auf den Kwando Fluss.

Am späten Nachmittag brechen wir per Boot zum Sundowner auf.  Kennedy, unser Guide erklärt uns die Seerosen. Es kommt Tagseerosen, die tagsüber die Knospen geöffnet haben und Nachseerosen, die sich nachts öffnen. Er pflückt eine Seerose, die einen circa 1,50 Meter langen Stil hat. Er erzählt uns, dass die Fischer ihren Frauen die Seerosen als Geschenk mitbringen, wenn der Fang erfolgreich war. Er knickt den Stil der Seerose und macht eine Kette daraus.

Wir parken in der Nähe von badenden Flusspferden und es ist wirklich schwierig, die immer wieder abtauchenden Hippos zu fotografieren und meistens guckt auch nur der Kopf raus. Diese verbringen den ganzen Tag im Wasser, um ihre empfindliche Haut zu schützen. Wenn es dunkel wird, kommen Sie aus dem Wasser und fressen Gras. Es rät sich nicht dem Hippo in den Weg zu geraten.  Es gibt immer wieder tödliche Zusammenstöße, wenn das Flusspferd seinen Fluchtweg abschnitten sieht. Deswegen rät es sich auch nicht nachts rumzulaufen.

Eine kleine Elefantenherde, die auf dem Weg zum Wasser ist, kommt in unser Blickfeld. Wir begleiten die Tiere und Kennedy kennt eine Abkürzung. Dummerweise müssen wir an den Flusspferden vorbei und diese mögen das schnell vorbei fahrende Boot gar nicht und eine Hippo-Kuh kommt uns hinterhergeschwommen, aber nach einmal abtauchen lässt sie von uns ab. Wir sehen die Elefanten weiter am Ufer entlang laufen, kurz vorher haben sie den Fluss schwimmend überquert.

Zurück bei den Hippos landen wir mit dem Boot auf einer kleinen Insel und stellen den Tisch zum Sundowner auf. Die Hippos baden direkt in unsere Nähe und wir hören das Gegrunze, dabei genießen wir unsere kalten Getränke und den Sonnenuntergang.  Das ist schon sehr speziell.

Wir fahren zurück zur Lodge und bereiten uns auf das Abendessen vor. Wir sitzen alleine auf dem Deck und kommen uns vor wie Graf Koks und es ist sehr romantisch. Der einzige Kritikpunkt ist das laufende Aggregat, welches aber in der Nacht abgeschaltet wird und wir haben Massen an Stinky Bugs im Zimmer. Unser Zelt ist wohl nicht komplett dicht, obwohl mit Netzen und Moskitonetz ausgestattet, aber wir sind halt mitten im Busch und da kann man über ein paar Käfer nicht meckern.