Heute sind wir wieder früh aufgestanden. Nach dem Frühstück sind wir von „unserer“ Insel runter und sind über die Grenze in Ngoma nach Botswana eingereist. Das lief alles reibungslos und war auch kein Problem. Allerdings muss man für das Auto Gebühren bezahlen und wir waren froh, dass nicht viel Betrieb an der Grenze war. Die Einreisegebühren kann man mit Pula (der botsuanischen Währung), Südafrikanischen Rand, Dollar oder Visa Card bezahlen. Sehr bequem also. Da in Namibia der Südafrikanische Rand 1:1 genutzt wird und man sogar manchmal aus dem Geldautomaten und auch beim Wechsel Rand bekommt, waren wir gut mit Rand sortiert. Vorher fährt man noch durch ein tiefes Desinfektionsbecken und die Schuhe putscht man auf einem Putzlumpen sauber, damit man keine Maul- und Klauenseuche einschleppt, aber alles ganz entspannt. Wir unterwegs und an der Grenze immer wieder Linda und Paul getroffen und uns bestimmt viermal verabschiedet. In Kasane sind die dann abgebogen und wir mussten noch ein paar Kilometer weiter.

Auf der Fahrt nach Kasane müssen wir einmal quer durch den Chobe Nationalpark und sehen prompt ein paar Giraffen am Wegesrand.

Kaum in unserer neuen Lodge angekommen, teilt man uns schon unser Ausflugsprogramm mit. Wir haben direkt über das Reisebüro ein 2-tägiges Ausflugspackage gebucht und sind ja auch nicht zum Spaß hier. Wir machen heute Nachmittag um  15 Uhr einen Game Drive im Chobe Nationalpark, morgen eine Early Morning Game Drive (also um 5 Uhr aufstehen) und nachmittags dann die Bootstour auf dem Chobe River. Gut das wir den Tag vorher ausgespannt haben. Unser Privat-Bungalow mit Balkon ist sehr schön auf Stelzen gebaut und hat sogar eine Außendusche.

Wir sind froh, dass wir es heil und ohne Platten bis nach Kasane geschafft haben. Wir haben ungefähr 4.000 Kilometer bis hier hin zurückgelegt. Dort wird unser Auto von Europcar an der Lodge abgeholt. In unserer „Gebrauchsanweisung“ steht, dass wir einfach den Schlüssel an der Rezeption der Lodge abgeben sollen und das Auto um 15 Uhr abgeholt wird. Unser Game Drive startet um 15 Uhr auf dem Parkplatz.

Der Game Drive im Chobe Nationalpark findet in einem offenen umgebauten Geländewagen statt. Dort haben zehn Personen plus Fahrer Platz. Unser Auto ist nicht ausgebucht, wir treffen unseren  Guide Max unseren Guide, der uns die ganze Zeit begleiten wird und zwei nette Pärchen Kerstin und Helmut, Siggi und Tino. Es geht erst knapp 15 Kilometer über die Landstraße. Bei Tempo 60 km/h zieht es ziemlich in dem offenen Geländewagen und für eine Jacke ist man sehr froh.

Die erste Stunde zieht sich etwas hin, wir sehen die „üblichen Verdächtigen“ Impalas und Warzenschweine. Wir sehen eine paar Büffel ziemlich nah und auch ein paar Elefanten. Bei einer kurzen Pause gibt es einen Sundownder und wir plaudern nett mit Max und den anderen Mitreisenden, natürlich alles Deutsche.  Wir sehen Linda und Paul in einem anderen Geländewagen und winken uns zu. Die Holländer wird man so schnell nicht los.

Kurz vor Ende des Game Drives kommt aber dann der Knaller. Wir fahren über eine ziemliche unwegsame Piste und sehen auf einmal drei Löwinnen mit ihren neun circa 3-montigen Kleinen. Die lassen sich von uns überhaupt nicht stören und wir können den Kleinen beim Tollen zusehen. Total niedlich. Falls ihr Wissen wollt, was ich mir zum Geburtstag wünsche, dann auf alle Fälle einen kleinen Löwen, eine Giraffe zum Hecke schneiden und einen Elefanten für den Rasen. Da haben die Nachbarn dann auch etwas davon. 😉

Wir gucken uns die Kleinen eine gute Weile an und dann gibt unser Guide Kommando, dass wir uns anschnallen und gut festhalten sollen. Es geht um Michael Schumacher Tempo zurück zum Parkausgang. Den Park müssen wir um 18:30 Uhr verlassen. Nach einer ziemlichen holprigen Fahrt sind wir drei Minuten vor Schließung des Parks am Ausgang. Ich weiß nicht, was passiert, wen man sich verspätet, aber ich möchte nicht den Löwen zum Fraß vorgeworfen werden.

Wir machen uns auf den Heimweg über die Teerstraße und nach ein paar Kilometer riecht es irgendwie komisch und unser Guide hält den Wagen am Straßenrand an. Wir haben ein Platten. Also alle raus, Ersatzrad abmontieren, Wagenheber installieren und Reifen wechseln. Wir sind nur froh, dass uns das auf unserer Reise nicht alleine passiert ist. Wir stehen zwar im Dunkeln auf einer ziemlich viel befahrenen Landstraße, aber unser Guide weiß was wer tut. Leider hat der Wagenheber eine Macke und das Auto lässt sich nicht hochbocken. Tino, Maschinenbauer hilft unserem Guide,  aber sie kriegen das Riesen-Ding nicht in Gang. Der Guide ruft in der Lodge an, die nur ein paar Kilometer entfernt liegt und es wird Verstärkung mit Wagenheber angefordert. Die Jungs kommen ein paar Minuten später und ruckzuck ist der Reifen gewechselt. Wie Michael Schumacher kann unser Guide bereits fahren, aber der Boxenstopp ist noch verbesserungswürdig. Die Stimmung bleibt aber gut, unsere Mitreisenden sind total entspannt und keiner meckert rum. Nach der Aufregung haben wir uns unser Abendessen verdient und sind nur total enttäuscht, dass wir aufgrund der schlechten Internetverbindung nicht sofort die Löwenbilder verschicken können.

Wir gehen früh zu Bett, weil wir am nächsten Tag bereits um 5 Uhr geweckt werden.