Südafrika Tag 4, Donnerstag, 31.10.19

Heute steht der erste richtig spannende Tag auf dem Programm. Am Nachmittag startet die erste Safari, auch Game Drive geannt. Vorher allerdings sind wir noch auf Tipp von Greg (Mädchen für alles auf der Iketla Lodge) zu Jessica the Hippo gefahren. Das ist ein zahmes Hippo, das von Menschen großgezogen wurde, nachdem es bei einer Flut von seinen Eltern getrennt wurde. Wir durften es füttern und sogar streicheln. Die Frauen sogar küssen, naja, wers mag….Normalerweise sind das extrem gefährliche Tiere und man sollte genügend Abstand halten. Es war auf jeden Fall eine tolle Erfahrung, dem Tier so nah kommen zu können.

Auf dem Weg zum Thornybush Private Game Reserve sehen wir eine Giraffe hinter dem Drahtzaun zur Hauptstraße und denken uns, dass fängt ja schon mal gut an. Wir kommen am Eingangstor an und bekommen einen Wegeplan in die Hand gedrückt und fahren mit dem eigenen Auto bis zur Lodge. Unterwegs ist das Aussteigen ausdrücklich verboten, weil es jetzt wilde Tiere gibt, wir sehen erst mal nur ein paar Gnus und Warzenschweine, die sofort abhauen, wenn man sich ihnen nähert.

Von dort fuhren wir weiter zu unserer Lodge, die Kwa Mbili Game Lodge, die sich im Thornybush Private Game Reserve befindet. Die angrenzenden Zäune zum Kruger Nationalpark wurden eingerissen, damit die Tiere sich frei bewegen können. Die Lodge ist nur durch einen zirka 2 Meter hohen Elektrodraht von der Tierwelt getrennt. Das heißt alle Tiere unter 2 Meter können ungehindert durch das Gelände der Lodge streifen. Deswegen werden wir nach dem Abendessen auch von unserem Ranger zurück geleitet, damit wir keine unliebsamen Überaschungen auf dem Nachhauseweg erleben.

Erst einmal waren wir etwas von unserem Zimmer ziemlich enttäuscht, es roch muffig und irgendwie hatten wir es uns etwas anderes vorgestellt. Nachdem Diana kurz mit einem Mitarbeiter der Lodge gesprochen hatte, konnten wir in ein Bushzelt umziehen. Das ist auf jeden Fall schon mal viel besser. Mal abgesehen vom Bett, das ist leider knüppelhart. Die das Bushzelt kann man sich als normales Zimmer vorstellen, welches aber von einem Zelt umgeben ist und hier sogar von einem Dach überspannt war. So lässt sich Diana sogar Camping, also eher Glamping gefallen. Als kleines Schmankerl gibt es in jedem Zimmer ein Karaffe mit Sherry, scheint hier ziemlich beliebt zu sein.

Wir gehen zum Wasserloch der Lodge und sehen nach ein paar Minuten wir zwei Elefanten, die direkt an unserem Unterstand vorbeiziehen. So bequem kann Safari sein, wenn man etwas Glück hat.

Der erste Gamedrive mit Ranger Brendon und Tracker Tsepo startet dann nicht so toll, wir sitzen mit 10 Leuten im komplett vollen, umgebauten Landrover. Drei Dreierreihen und Diana sitzt vorne neben dem Rancher.

Dafür haben direkt bei der ersten Ausfahrt einen Elefanten und jede Menge Impalas, Bushbucks und das Beste, drei Leoparden gesehen. Ein Leopard lag unter einem Baum, aufdem noch der

Rest eines Igerissenen Impalas lag und verdaute dösend die Beute. Machte aber nicht viele Anzeichen sich zu bewegen. Ein weiterer Leopard lag etwas versteckt im Gras und der dritte Leopard fressend mit einem gerissenen Impala im Baum. Unter dem Baum schlich eine Hyäne herum und wartete auf das, was herunter viel. Doch den Gefallen hat der Leo ihr nicht getan, nur selber essen macht dick.

Zum Sundowner gibt es einen leckeren Amarula für Diana und einem Gin Tonic für mich, sind wir zurück zur Lodge. Zum Abendessen gibt es Braai (grillen) mit allen zusammen in der Boma und einen Chardonay zum Trinken. Gut eingequalmt vom Lagerfeuer in der Mitte der Boma sind wir dann gegen 21 Uhr ins Bett. Denn der morgendliche Gamedrive fängt früh an.

Übernachtung KwaMbili Game Lodge im Thornybusch Game Reserve Nähe Hoedspruit

Südafrika Tag 5, Freitag, 01.11.19

Es hat in der Nacht geregnet und auch jetzt regnet es noch. Wir werden um 5 Uhr von einem fröhlichen D. geweckt. Das Buschzelt hat ein privates Outdoor Badezimmer. Nach dem Zähneputzen noch im Schlaf-T-Shirt greift Diana nach dem Handtuch und es kommt irgendetwas herunter gefallen. Ohne Brille kann sie leider nichts erkennen und quietscht erst mal rum. Es ist aber nur ein Frosch, der es sich auf dem Handtuch gemütlich gemacht hat; so ein Outdoor Badezimmer teilt man auch immer mit anderen Tieren.

Da die umgebauten Safari-Jeeps hier kein Dach haben, müssen wir uns erste einmal unsere Regenklamotten anziehen. Die Stimmung ist ziemlich gedrückt und unser Rancher Brendan und Spotter Tsepo versuchen uns mit einem Besuch bei den Leos aufzuheitern. Leider waren die ersten beiden Leos nicht mehr an Ort und Stelle, der Andere allerdings, der gestern nur faul unterm Baum gelegen hat, hat sich zum Frühstück wieder in den Baum verzogen. So konnten wir ihn gut beobachten. Das Krachen der Knochen des gerissenen Impalas ist ein hörenswertes Schauspiel. Unterwegs sehen wir noch zwei Giraffen und mittlerweile hat auch der Nieselregen aufgehört.

Nachdem wir uns das ganze eine Zeit angesehen haben, ist das nächste Ziel Löwen zu finden.

Das hat sich dann allerdings doch als schwierig gestaltet. Unser Rancher Brendan, der den Wegen fährt und der sogenannter Spotter Tsepo, der vorne auf einem Extra-Sitz auf der Kühlerhaube sitzt, sind zirka 1,5 Stunden Spuren suchend durch die Gegend gefahren, ohne groß was zu sehen. Leider haben wir auch für andere Tiere nicht mehr angehalten, da irgendwie alle auf die Löwen fixiert waren. Als wir sie dann endlich gefunden hatten, waren wir echt froh. Und das Beste, es war ein ganzes Rudel und das hatte einen Kudu gerissen, an dem es sich gerade satt aß. Was für ein Glück. So was sieht man auch hier nicht alle Tage. Leider sind die Tischmanieren der Löwen nicht so fein und es roch ziemlich heftig. Diana hat sich überlegt, ob sie nicht besser Vegetarierin werden soll.

Nach dem aufregenden Gamedrive am Vormittag sind wir ziemlich müde und nach einem ausführlichen Brunch legen wir uns erst mal eine Runde aufs Ohr. Der Tag hat echt früh angefangen und es ist auch wieder richtig warm. Es hält uns nicht lange in unserem Bett, wir wollen zum Wasserloch der Lodge. Wir sehen einen hübschen Iquana und wieder die zwei Elefanten direkt am Wasserloch. Wir machen uns fertig für den abendlichen Gamedrive und verpassen glatt eine Gruppe Giraffen, die fünf Minuten nach unserem Weggehen auftauchen. So ein Pech aber auch.

Um 16 Uhr geht mit dem nächsten Gamedrive los. Als erstes treffen wir die Giraffen vom Wasserloch, also doch nichts verpasst. Wir fahren weiter und finden das Löwenrudel, welches die Beute von gestern noch verdaut, mittlerweile sehen die Jungs wieder ordentlich aus. Weiter unterwegs treffen wir noch ein paar Gnus und ein paar Giraffen. Der Sundowner hält wieder einen Gin Tonic ein einen Amarula bereit. Auf dem Weg zurück zur Lodge haben wir das Glück, ein Hippo mit seinem Jungen aus dem Wasser kommen zu sehen. Die Tiere liegen den ganzen Tag im Wasser, weil sie sich sonst ihre empfindliche Haut verbrennen und man sieht immer nur Augen und Ohren ab und zu auftauchen. In der Nacht kommen sie zum Grasen aus dem Wasser. Die Tiere sind echt gefährlich, obwohl sie reine Vegetarier sind, wenn man zwischen sie und ihr Junges oder den Weg zum Wasser gerät, dann können sie einen Menschen töten. Wir waren weit genug weg und damit in Sicherheit.

Übernachtung KwaMbili Game Lodge im Thornybusch Game Reserve Nähe Hoedspruit

Südafrika Tag 6, Samstag, 02.11.19

Heute sehen wir als erstes eine Herde Giraffen, die gemütlich vor uns über die Straße schreitet. Dann machen wir eine sogenannte Ferrari Safari und rasen mit dem Landrover zum anderen Ende des Reservats. Ein anderer Rancher hat eine Gruppe Wildhunde mit Jungen entdeckt und die wollen wir uns nicht entgehen lassen. Die Hunde liegen auf einem großen Knäuel und bewegen sich kaum, sind aber trotzdem sehr schon anzusehen. Auf dem Rückweg sehen wir noch ein Hippo ins Wasser gehen, wie bereits geschrieben, sieht man von den Tieren normalerweise nur die Ohren und Augen. Das freut unsere Engländerin ganz besonders, sie ist ein ausgemachter Hippo-Fan und heute ist der letzte Tag für sie.

Wir stärken uns nach dem morgendlichen Gamedrive uns sehen auf dem Gelände der Lodge noch ein männliches Nyala und wieder unser Elefanten-Gespann am Wasserloch der Lodge, die schon wie alte Bekannte wirken. Der kleinere Elefant hat einen Hüftschaden und humpelt deswegen beim Laufen, die Rancher hatten nicht erwartet, dass er überlebt, aber mittlerweile ist er ziemlich groß und wird auch weiterhin von seiner Mutter begleitet.

Der nachmittäglich Gamedrive startet gegen 16 Uhr und wir besuchen die vollgefressenen Löwen, die ziemlich faul im Schatten liegen. Es ist ein ganzes Rudel und wir treffen zwei weitere, die es sich im ausgetrockneten Flussbett im Schatten aufhalten. Zum Zeitvertreib haben sie mit einer Schildkröte gespielt. Die satten Tiere haben Durst und wir treffen sie beim Saufen am fast ausgetrockneten Damm wieder. Die Tiere suchen Schatten und legen sich in den Schatten unseres Wagens, sind also keinen Meter von uns entfernt. Das ist echt faszinierend und auch aufregend, wenn einem ein Löwe so direkt in die Augen guckt. Wir genießen den Sonnenuntergang, nach dem es die letzten Tage eher bewölkt war, mit, ihr dürft jetzt Raten, natürlich Gin Tonic und Amarula. Danach gibt es ein leckeres gemeinsames Essen in der Boma. Und das Essen ist hier mitten im Busch super lecker, ein Kompliment an die Küche.

Auf dem Weg zum Zelt, stellt sich heraus, das die Begleitung unseres Ranchers nicht unsinnig ist. Um das Nachbarzelt schleicht eine Hyäne und der würden wir nicht gerne alleine im Dunkeln begegnen.

Übernachtung KwaMbili Game Lodge im Thornybusch Game Reserve Nähe Hoedspruit

Südafrika Tag 7, Sonntag, 03.11.19

Heute werden wir wieder um 5 Uhr von Brendan geweckt und Frank gewöhnt sich langsam an das frühe Aufstehen. So eine Safari ist kein Spaß für Langschläfer. Leider ist heute unser letzter Gamedrive unterwegs im schönsten Morgenlicht sehen wir am Damm Impalas, Zebras und ein Krokodil im Wasser schwimmen. Später zieht eine Herde Büffel zieht an uns vorbei. Die Tieren sehen lustig aus mit ihrer Zopffrisur, sind aber für Menschen ziemlich gefährlich. Unsere Freunde die Zebras verstecken sich gut getarnt hinter den verdorrten Bäumen.