Der Tag beginnt früh. Wir werden um 5 Uhr durch ein Klopfen an der Tür geweckt und machen uns auf Richtung Hoteleingang. Da wir die zweitletzte Hütte haben, ist das ein gutes Stück zu laufen. Der Weg führt über einen Holzsteg entlang. Es sind fast alle wach, den die Dünen bei Sonnenaufgang zu sehen, ist das Highlight hier.

Sami ist unser Guide für heute. Diana hat im Internet viele gute Rezessionen über die Tour gelesen. Was auch im Enddefekt den Ausschlag gab, daran teilzunehmen. Noch bin ich da aber ganz und gar nicht überzeugt. Es sind fast nur ältere (Entschuldigung an alle 50 +) Leute da.

Sami erklärt uns den Sternenhimmel, die Tour fängt mir an zu gefallen, das macht er toll mit dem Laserpointer. Wir fahren jetzt die 60 km zum Sossusvlei, eigentlich gibt es eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 60 km/h, aber die gilt nur für Touris und nicht für Tourgides. Die letzten 5 km Sandpiste sind schon ganz schön holprig, aber Sami meistert die meisten Kurven gekonnt. Wenn es doch mal etwas rauer wird, dann ist das eben afrikanische Massage, die nichts extra kostet.

Auf dem Parkplatz sind wir das einzige Auto, das lässt hoffen, dass heute nicht ganz so viele Leute unterwegs sind. Denn ich hatte schon einige Berichte im Internet gelesen, bei denen es morgens ganz schon voll wurde. Bei uns ist das aber glücklicherweise nicht so, es kommt nur noch ein weiteres Auto. Wir klettern auf die Düne Big Daddy, um von dort den Sonnenaufgang zu beobachten. Genial. Als die Sonne über den Bergen zum Vorschein kommt, werden die Dünen in ein unglaubliches Licht getaucht. Ein ganz toller Anblick.

Nach dem Sonnenaufgang laufen wir den steilen Rand der Düne runter, direkt ins  Deadvlei. Dort stehen seit 800 bis 1000 Jahren abgestorbene Bäume. Diana und ich sind alleine hier. Alle anderen sind noch auf der Düne. Als die Sonne über der Düne auftaucht, wird das Licht magisch und der Fotograf in mir ist nicht mehr zu halten.  Außer uns sind maximal 10 Leute im Deadvlei unterwegs und so kann ich ungestört fotografieren, was das Zeug hält.

Wir laufen noch etwas umher und genießen die Gegend. Mittlerweile sind ein paar mehr Leute angekommen. Aber weit entfernt von überfüllt oder voll. Schlagartig wird es heiß, ich habe nicht auf die Uhr geguckt, aber nach gut 1,5 Stunden gehen wir wieder zum Parkplatz zurück. Sami hat an einem schattigen Platz, mit tollem Ausblick auf die Düne Big Mama den Tisch für das sehr lecker und ausreichende Frühstück gedeckt. Wir unterhalten uns nett mit den anderen Leuten vier Amerikaner, die bereits in Deutschland waren und einmal für ein verlängertes Wochenende Weihnachtsmärkte besucht haben und ein nettes niederländische Pärchen und Mutter und Tochter aus Deutschland aus der Nähe von Darmstadt. Ich revidiere meine Meinung über Gruppenausflüge und Diana hat noch mal Glück gehabt. Geführt konnten wir die Tour völlig entspannt machen und zum Fotografieren blieb mehr als genug Zeit.

Zurück an der Lodge sind wir gegen um 11 Uhr. Wir packen unsere Koffer zusammen und da unsere nächste Lodge nur gut eine Stunde Fahrtzeit außerhalb des Parks liegt,  entschließen wir uns noch den Sesriem Canyon zu besuchen, der Aussichtspunkt zum Canyon und der Parkplatz liegen eh auf dem Weg zum Ausgang. Der Canyon ist schön schattig und trotz einer deutschen Reisegruppe kann ich ein paar schöne Fotos schießen. Wir verbringen zirka eine Stunde dort, bevor wir uns in Richtung unserer nächsten Lodge, der Desert Homestead Outpost aufmachen.

Endlich sind wir auch mal früh dran. Meistens haben wir gar nicht die Gelegenheit gehabt, die tollen Lodges zu genießen. Diese hier liegt einfach nur unglaublich in den Bergen gelegen. Die Bungalows sind der Wahnsinn. Vom Bett aus haben wir einen direkten Blick auf den Sonnenuntergang. Man hätte die Möglichkeit auf dem Dach zu übernachten um sich den Sternenhimmel anzugucken. Auch sonst ist hier alles mit viel Liebe zum Detail eingerichtet. Wir chillen den Nachmittag am Pool und ich genieße ein Gin Tonic. Ja, irgendwie muss das sein. Abends einen Gin Tonic oder zwei. Passt. Oh. Es ist ja erst Nachmittag. Aber egal. Passt trotzdem 😉

Zum Sonnenuntergang gehen wir ein paar Meter den Berg hoch. Oben ist eine tolles Sundowner Deck in den Felsen angelegt, von hier hat man einen klasse Blick über die gesamte Gegend.

Das Abendessen wird auf der Terrasse serviert. Müde und satt fallen wir ins Bett. Die Nacht ist nicht ganz so lang. Morgen haben wir früh einen Hubschrauberrundflug über die Namibwüste gebucht. Ich versuche ich mich nochmal in der Sternefotografie. Doch leider sind um uns herum zu viele Lichter an, die den Weg und die Hütten und ein Wasserloch beleuchten. Sonst wäre es der perfekte Ort für die Sternefotografie, die völlig einsam in der Ebene liegt. Das ist echt schade und der einzige Kritikpunkt, den man bemängeln könnte.